Wolkenspiel
Gedichtzyklus Teil 4 von 6
(58 Texte)



Für dich

Wenn ich anders wäre,
wärst du bei mir geblieben,
sagst du beim Abschied,
wer aber sagt denn,
dass ich bei dir geblieben wäre,
wenn ich anders wäre?

Und so sitz ich hier
und bin allein
und denk an dich,
und werd ganz still,
weil ich nicht bin,
wie ich wäre,
wenn ich anders wäre.



Tagebuch

Ich wär so gern das Tagebuch,
das sich mit deinem Leben füllt,
dann würdest du mir in die Seiten schreiben,
ich könnt dich lesen, könnt dich spüren,
könnt dich halten, könnt dich trösten.
Und klappst du mich dann einmal zu,
dann wären deine Worte tief in mir
und über allem läge Schweigen.



Schwarz auf Weiß

Wenn du mir schreibst,
dann fühl ich mich so leicht
und doch so tonnenschwer,
so groß und doch so klein,
so heiß begehrt
und doch so abgelehnt,
so frei und doch gefangen
wie unter einer Knute.

Doch immer wieder
möchte ich das Bett
für deine Feder sein,
die manchmal schmeichelt,
manchmal streichelt,
manchmal stichelt,
manchmal sticht.



Passepartout

Kein Einbrecher bin ich,
der unbefugt in dein Herz dringt:
Ein Zweibrecher bin ich,
der auch dein Seelenschloss öffnet.



Liebesfeuer

Seltsam, die Menschen,
man kommt sich vor
wie ein fremder Gast
aus einer fernen Galaxie:

Sehend sind sie blind,
hörend sind sie taub,
verstehend verstehen sie nichts,
wissend wissen sie nicht,
was sie tun.

Und Liebe ist für sie
nur ein Wort,
ich aber lass es brennen
über allem:
Liebe.



Wolkenspiel

Ein Seepferdchen,
das ich jetzt
oben in den Wolken seh,
jedoch der kühne Wind
verwandelt
es in einen Drachen
und scharfe Zähne
sind da jetzt,
wo einst die Wassernüstern waren.

Und dann
ein Monster wird daraus,
ich liebe Monster,
seh sie überall,
mal sind sie lieb, mal bös,
mal voller Überschwang
und bald ist es ein bunter Ball,
dann schließe ich die Augen,
lass ihn spielen.



Gestorben gestern

Stimme aus dem Grab,
die spricht:
Der ich einst war,
den gibt es nicht.

Gestorben, beerdigt,
nicht auferstanden
so kam ich mir
einst selbst abhanden.

Weil zuviel Liebe
töten kann,
bin ich jetzt
ein andrer Mann.



Denkzwang

Als ich
noch nicht
daran dachte,
dass ich
immer nur
an dich
denken würde,
da dachte ich
schon immer
nur an dich.



Luftspiegelung

Das Wasser war so blau,
so überaus blau,
so verlockend blau,
so blau und rein,
so unschuldig,
Stürzen hinein wollte ich mich,
mich suhlen darin,
um mich spritzen,
trinken,
immer wieder trinken,
nicht ertrinken.
Spiegelbild des Himmels und der Wolken,
Luftspiegelung,
Fata Morgana.
Ich ertrank inmitten der Wüste
in einem Meer aus Sand.



Wunschlos unglücklich

Und wenn ich weine in der Nacht
und wenn ich alte Bilder sichte
und wenn ich denke nur an dich,
wie du mir einst geschrieben hast
und wenn ich dann alleine bin
im Scherbenhaufen meiner selbst,
dann kann ich mich
nur selbst verwünschen ...



Verlassen von dir

Das tut so weh.
Die Musik aus den Boxen läuft,
das Licht in meinem Zimmer bricht,
der Himmel durch das Fenster graut.

Über der Tür kein Jesuskreuz,
der Rahmen kalt und eisern,
an den ich schlagen möchte
meinen Kopf.



Reminiszenz

Was ich dereinst empfand
und wie ich dachte über dich
und wie ich liebte
und begehrte dich allein
und dich mir nahm
an meine Brust
wie eine kleine Frucht
auf einem großen Feld,
die man beim Pflücken übersehen hat.
Gehalten hab ich dich,
getragen und geschützt.
Und ging die Hand auch einmal zu,
alles was ich wollt, warst du.



traumselig

ein traum trug mich
durch eine trauernacht

trauseliger trautsamkeit

tragischer trug

trauer
trauer

und doch



letzte reflexe

die bombe unter meinem
platz
ist hochgegangen

zerrissen bin ich
eingeweide, muskelfleisch
und knochen überall

tote lippen
formen
einen namen

ein blutig herz
vibriert sich aus
verzuckt



Rosengarten
(My Salley Gardens)

Du hattest mich gewarnt,
doch ich hörte nicht auf dich
und schwamm zu weit hinaus
ins Blütenmeer der Liebe.

Es war der Rosenduft,
so lockend, so betörend,
so verführerisch, so schön,
wie der Sirenen Todessang.

Zurück allein bliebst du
am Wiesendamm der Illusion,
den du einmal errichtet hast,
dass unsre Freundschaft nicht ertrinke.



Traumgefährte

Ich möchte mit dir träumen,
jede Stunde, jeden Tag,
in bösen und in guten Zeiten,
hinter, vor und in der Nacht.



Liebesbrief

Meine gesamte Beziehung
zu dir
ist ein einziger,
zwei Jahre lang
andauernder Liebesbrief,
der aufgerollt
eine Tapete ergäbe,
mit der du
den Mond dreimal
tapezieren könntest.

Zeig den Menschen
die Wunden,
aber unterschlag nicht
die Rosen.



Aggregatzustand

Du wolltest die Axt
in unserer Beziehung sein
und hast wirklich alles zerschlagen,

nur das Eis,
das meterdick zwischen uns lag,
vermochtest du nicht zu brechen.

Jetzt seh ich dich
durch hartgefrorenes Wasser,
Wasser, aus dem unter anderen

Voraussetzungen und Temperaturen
auch die Wolken sind,
die Wolken, die ich so sehr liebe.



Du

Du warst das Beste,
du warst das Größte,
du warst das Schönste für mich,
du warst mir Geheimnis
und Offenbarung zugleich,
warst Rätsel und Lösung
und du warst immer du,
hast mich dirigiert,
hast mich gewiesen
und verwiesen,
hast mich gehoben,
hast mich getragen,
hast mich gehalten
und losgelassen.

Wie könnte ich dich je vergessen?



Herbstmorgen

Im morgendlichen Waldrauschen
höre ich dich.

In den Spinnweben im Morgennebel
sehe ich dich.

Auf der Morgenwiese im Frühtau
rieche ich dich.

Und doch weiß ich, dass es dich morgen
nicht mehr gibt für mich.



Abends ..

.. wollte ich nicht einschlafen,

weil ich Angst hatte,
dass ich aufwache
und du wärst nur ein Traum.

Und dann schlief ich ein
und wachte ich auf
und du warst nur ein Traum.

Das war als die Zeit still stand
und ich liegen blieb.



Herzangst

Angst
vor dem,
was kommt,

Angst
vor dem,
was geht,

Angst
vor dem,
was nie wiederkehrt.



Liebesstrom

Wenn es in meinem Inneren
einen Schalter gäbe,
mit dem ich meine Liebe
zu dir ausknipsen könnte,
ich würd es tun.

Die Elektronik aber
versagt hier leider.



Todessehnsucht

Ans Leben
krall ich mich
wie ein Stück Scheiße
an die Schüssel
in der Wand.
Und ungeduldig
wart ich doch
auf Wasser
und die Bürste
in der Hand.



Haltlos

Tausend Tode
bin ich schon gestorben
und zerbrochen
nicht daran.
In Trümmern
lieg ich jetzt
und finde keinen Halt,
nicht dich,
nicht mich,
nicht was uns trennte
und verband.



Erste Wahl ..

Liebe wählt nicht den Besten,
sondern den Einen
und wenn er
tausend Fehler hätte.

Du bist der eine Mensch
für mich
und darum alleine
liebe ich dich
und darum alleine
begehre ich dich
und darum alleine
bist du alles für mich
und darum alleine
vermisse ich dich
und darum alleine
weine ich -
innerlich.

.. nicht Auslese



Phantomschmerz?

Die Liebe ist ein Nerv,
der sich bei Verletzung verhärtet,
die Poren schließt,
sich abschottet,
zurückzieht,
aber im Kern bestehen bleibt.

In der innersten Substanz
bleibt er wesentlich,
wird aber weniger,
wie alles weniger wird:
Das Leben,
der Raum,
die Zeit.

Einzig größer wird ein Schatten,
der sich über die Welt legt
und alles verschluckt,
dabei auf seinem dunklen Hintergrund
nochmals klar abzeichnet,
was war.



Herzüberfluss

Du trägst mich nicht
in deinem Herzen,
doch wenn du die Trauer fühlst,
hinter meinen Sätzen,
dann bist du nah bei mir
in allem Gesprochenen,
in allem Gedachten,
in allem Geschriebenen,
in Tränen und Blut:
Eine Schrift aus Tränen
ist meine Lyrik,
eine Schrift aus Blut
ist meine Liebe.



Aussprache

Du bist kein Schrittchen
auf mich zugekommen,
hast mir keinen Millimeter geschenkt.
Der Fels blieb glatt,
ich konnte mich nicht halten,
nicht hochziehen,
stürzte ab in meine eigene Tiefe,
wo ich liegen blieb
bis die Geier mich holten
und sich teilten,
was ich dir ungeteilt
schenken wollte.



Gegenseitigkeit

Die Liebe bewährt sich
im Alltäglichen
und beweist sich
in Außerordentlichen:
Wenn es kriselt,
wenn es schwierig wird,
wenn alles auf der Kippe steht:
Wenn du dann zur Liebe hältst,
hält die Liebe zu dir -
und hält.



Für dich

Wenn der Tag mit seinen
Zumutungen zu Ende geht,
wenn du dir alle Kümmernisse
runtergeduscht  hast,
wenn alle Übel und alle Intrigen
für Stunden schlafen,
wenn du bei leiser Musik
und einem guten Glas sitzt,
schau in den Sternenhimmel
und denk an die vielen,
die jetzt einsam sitzen, sinnieren,
sich traurig sehnen.
Jeder Blick in den Nachthimmel
ist ein Sternenfunkeln
und strahlt zurück.



Liebesfalle

Gefangen lebst du
lange schon in meinem Käfig.
Ich schloss dich ein dereinst
und warf den Schlüssel fort.
Doch einer eingesperrten Katze
bricht der Blick
und als ich das erkannte,
war es schon zu spät.
So sitzt du fest
für alle Zeit in meinem Herzen,
ich kann nicht rein zu dir
und nicht von dir zurück,
schau dich nur an
durch meine Gitterstäbe
und frag mich,
wer hier wirklich der Gefangne ist.



Nichts für Regenwürmer

Jetzt weiß ich,
wozu Hände gut sind:
Damit die enttäuschte Seele
einen Regenschirm aufspannen kann,
wenn sie am Ende
allein im Regen steht
und die verbliebenen Gefühle
nicht auch noch
nass werden.



Stromausfall

Als die Lichter verloschen
und ich keinen Freund mehr fand,
da tastete ich im Dunkeln
nach dir.

Deine Hand suchte ich,
deine Schulter,
deine Lippen,
deine Brust.

Verzweifelnd suchte ich,
schwindenden Geistes
vernahm ich nur Leere,
dunkle Verlorenheit.

Dann wieder im Licht
sah ich dich,
du standst genau neben mir,
kaltlächelnd.



Tanka

Auf deiner Streckbank,
mein lachender Folterknecht,
dehnenden Gliedes
immer winziger werdend,
schrumpfend ins schmerzlose Nichts.



Miteinander?

Einmal nur sei lieb zu mir,
wirklich von Herzen,
reich mir die Lippen,
beweis mir,
dass der Kampf lohnt
und es ist immer ein Kampf
zwischen Mann und Frau,
weil jeder Schlag sich selbst trifft.

Komm zu mir,
ich brauche deine Nähe,
deine Anwesenheit, deinen Herzschlag,
deine Hände möchte ich auf mir spüren,
dein Busen soll über mir wogen,
deine Haare auf meiner Brust.

Irgendwann schwinden die Illusionen,
der kalte Alltag tritt durch sein ödes Tor,
aber heute lass uns zerfließen
ineinander,
zueinander,
füreinander.



Monster

Ich hab dich schöngedacht,
ich hab dich treugeträumt,
ich hab dich liebillusioniert,
ich hab dich ehrlichfantasiert,
ich hab dich idealimaginiert,

aber du bist nicht Mensch geworden.



Nightwish

Was immer ich auch sagte:
Du warst für mich
die strahlende Sternschnuppe
am Eishimmel der Einsamkeit:
Selten, schön und unerreichbar.

Und ich hab mir was gewünscht,
auch wenn ich dir schnuppe bin.



Verbliebenes

Ich wünsche,
dass dir mehr bleibt,
als die Worte,
dass dir mehr bleibt,
als die Geschenke,
dass dir mehr bleibt,
als die Erinnerung
und das Bild von mir,
das du dir machtest.



Die Stille

Jedes Wort, jede Zeile
und jede Strophe entfalten ihre Wirkung
erst durch die Stille.

Die Stille
am Ende jedes Wortes,
jedes Wortes.

Die Stille
am Ende jeder Zeile,
jeder Zeile.

Die Stille
am Ende jeder Strophe,
jeder Strophe.

Die Stille
am Ende jedes Endes,
jedes Endes.

Die Stille
am Ende füllt alles aus,
alles aus?



Tränensee

Deine Wehmut um einen anderen,
ist meine Wehmut um dich.
Auch ich bin ein Suchender
nach den verlorenen Gärten,
wo das Vergissmeinnicht blühte
und doch verging.
Gott hat die hellsten Planeten
weit auseinander an den Himmel gesetzt,
damit sie sich nicht gegenseitig verbrennen,
jeder muss für sich verglühen.
Du kannst nicht mehr weinen,
das Schicksal hat dich hart gemacht,
aber würden sich
die ungeweinten Tränen
im Seeleninnern sammeln,
du würdest ertrinken
in deinem tiefen Seelensee.
Deine Tränen um einen anderen,
sind meine Tränen um dich.



Liebeslied

Wenn übertragene Gedanken
rumpeln, rattern, knattern,
klirren, krachen,
poltern, dröhnen könnten,
wie laut wäre es in deiner Stille,
weil ich seit Jahren
stets nur an dich denke.



Seelenschloss

Ich möchte kein Schloss
in deiner Seelentiefe
beziehen,
bewohnen,
belegen.

In deinem Herzen gib mir
ein kleines Zimmer,
einen Wohnkloh,
eine Klause.

Und wo du auch wärst,
wärst du nie allein,
wär ich immer
in dir,
bei dir,
mit dir.



Notiz aus Nirgendwo

Wer möchtest du sein im Leben,
was möchtest du erreichen?

Ich möchte gerne
jemandes Alles sein.

Als du noch auf mich wartetest,
da kam ich in das Internet
wie in ein schönes Heim.

Wo du den Türsummer schon hörst,
bevor du klopft oder klingelst,
da bist du Zuhause.



Mondrose,

du schwarze Königin der Nacht,

auf dich zugehend
entfernst du dich,

mich entfernend
streift dein Atem mein Gesicht.

Mondrose,
zeige mir den Weg
zu dir.



Keiner Frage Antwort -

Das bilabiale Falltor
schließt.

Das heere Wort im Kopf
verkehlt.

Das scharfe Schwert
am Gaumen klebt.

Der Sturm schon
in der Lunge bricht.

 - keines Tones Widerhall.



Annexion

Wie du dich manchmal in mir ausbreitest,
wie du manchmal in mir Raum greifst,
wie du in mir größer wirst,
wie du mich einnimmst,
wie du mich besetzt
wie du wächst
über dich
und mich
hinaus

in mir.



Schadensbericht

Nicht schade um die Worte,
nicht schade um die Geschenke,
nicht schade um die Träume,
nicht schade um die Hoffnungen,
nicht schade um die Illusionen,
nicht schade um die Erwartungen,
nicht schade um die schlaflosen Nächte.

Schade um dich,
Liebe in ihrer Einmaligkeit,
in Körper und Geist,
in Form und Inhalt,
kompromisslos,
unsterblich,
insgesamt,
alles,
dich,
du.



Ohne Eispickel

Loslassend
jetzt im Winter
spüre ich noch deine Wärme,
die du immer geleugnet hast
und die doch immer
aus deinem Inneren glühte
und verströmte,
mich erhitzte,
mich betörte,
mich belebte,
mich befreite
und band
an dich.



Für immer

Wie ich festklebe
im ewigen Strom der Zeit,
Nachtfalter verirrt
auf dem Leimstreifen
der Erinnerung:

Wie sie tröstet,
wie sie trägt,
wie sie sehnt,
wie sie weint.

Wie ein Lied,
das aus Liebe entsteht
und nie mehr tönt
und keiner mehr hört
und doch ewig besteht.



Gesamtkunstwerk

Es ist wie es ist,
du bist wie du bist.

Wenn du anders wärst,
innerlich oder äußerlich,
würde mir etwas fehlen.

Dann wärst du nicht du
in deiner Einmaligkeit,
die ich liebe und schätze.

Mag man mich verlachen,
aber ich bin wie ich bin.



Endzeit

Wir hatten uns
auf Rosen gebettet,
doch ihre Dornen
nicht bedacht.
Jetzt stehen wir
entzweit
und pflegen
unsre Wunden.
Im Frühjahr
aus den Narben
sprießt
vielleicht
Vergissmeinnicht.



Empty rooms

Wenn ich dich halten könnte,
festhalten an deinem Haar,
an deiner Kleidung,
an deiner Hand,
du hättest keine Chance
mir zu entkommen.

Doch Worte ersetzen nicht den Griff,
weder ins Haar,
noch in die Kleidung,
noch an die Hand,
ins Herz schon gar nicht.



Dein Gewicht

Selbst wenn ich alles
in eine Waagschale würfe:
Mein Denken und mein Fühlen,
mein Wissen und meine Zweifel,
mein Himmel und meine Hölle,
mein Leben und meinen Tod,
so wärst du doch nicht aufzuwiegen,
denn du bist mehr
für mich als alles,
verstehst es nur noch nicht.



Wie leicht ist das

Wie leicht ist das für mich,
dich in mir wieder herzustellen,
aus diesem Brand, den deine Worte angefacht.

Wie leicht ist das für mich,
an alte Werte wieder anzuknüpfen,
aus Rom, das abgefackelt vor mir liegt.

Wie leicht ist das für mich,
an deine Liebe anzunuten,
wo deine Knute mich so in der Seele traf.

Wie leicht ist das für mich,
das wieder sehnend auszudrücken,
was ich einst hoffend nur für dich empfand.



Todesfuge

In meinen Versen
kommst du immer wieder vor,
und wenn du denkst,
es ist vorbei,
dann schreibe ich für dich,
weil du für mich das Leben bist
und auch der Tod,
da jedes Leben ohne dich,
für mich ein letztes Atmen wär.



Monument

Ein Denkmal aus Worten
hab ich dir gesetzt.
Gebäude zerfallen,
Reiche versinken,
Sterne verglühen,
aber Worte sterben nie.
Aller Anfang sind Worte
und aller Ende.
Worte überdauern alles,
auch wenn sie keiner
mehr hört,
keiner mehr liest,
existieren sie,
tief eingebrannt
ins Buch des Lebens
und somit für die Ewigkeit.



Nachwort

Ich möchte die Liebe
immer wieder erkennen,
möchte mich ihr immer wieder
in den Weg stellen,
möchte sie immer wieder
zu mir ziehen,
an mich und in mich,
möchte sie nie mehr gehen lassen,
nie mehr loslassen,
nie mehr von ihr ablassen.
Ich möchte sie immer
wieder erfühlen,
empfangen und einfangen,
festhalten und weitergeben -
die Liebe.

Jedes Ende ist ein Anfang.



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