Seelenschloss
Gedichtzyklus Teil 6 von 6
( 55 Texte)



Sternenkind

Als ich liebte,
einmal im Leben,
da waren die Sterne Freunde.
Wie weit weg sind sie nun,
die mich einst begleiteten.
Wie seh ich sie jetzt
aus der Ferne,
die mir so nah warn.

Und du, wo bist du?



Herzzeitlose

Seitdem ich dich
im Blute trage,
bin immer ich
zu zweit mit dir,
auch wenn du
mich alleine lässt.

Mein Herz pocht ständig
deinen Namen
in die meine Welt.



Träumer

Wie ist das schwer,
wenn man träumt
und man weiß, dass man träumt,
während man träumt
und man weiterträumt,
obwohl man weiß,
dass man träumt,
während man weiterträumt.
Wie ist das schwer,
dann aufzuwachen.



 Es war einmal ?

Wie laut ist die Vergangenheit,
wie schreit sie in dein Herz,
wie klopft sie an deinen Verstand,
wie schlägt sie deine Seele
und wie leise spürst du doch,
dass Vergangenheit vergangen ist
und keine Liebe wiederkehrt.



Nordwind

Wenn es hier so heiß ist,
wie kühlt dann der Nordwind
mein inniges Begehren,
weil ich deinen Geruch in ihm wähne,
  der dich zu mir trägt,
so unsicher,
so fragil,
so weit her.

Und weiß ich doch:
Er flog um dein Haar,
um dein Gesicht,
um deinen Körper.

Ich liebe den Nordwind und
ich liebe dich.



Was ist und war

Wenn du die tägliche Arbeit hinter dir hast,
wenn die Sonne so glänzend schön am Himmel steht,
wenn du Erfolg mit einer neuen Idee hast,
wenn sich auch pekuniär auszahlt, was du tust,
wenn die Zukunft sicher unter Dach und Fach ist,
wenn das Glück in dein kleines Leben Einzug hält,
wenn alles stimmt und alles gut funktioniert,
dann fragst du dich, warum du trotzdem traurig bist
und dich sehnst nach Herzeleid und süßen Schmerzen.

Und in Gedanken fliegst du hin
zu Ihr - die dein Herz gebrochen
und weinst wie ein Kind.



Balsam

Wie der Himmel
die Sonne trägt,
so trag ich dich
im Herzen.

Irgendwann wirst du
wieder hier sein,
als wärst du
nie weggewesen.

Deine Worte werden sich
auf meine Seele legen
wie eine heilende Salbe.

Ich werde gesunden.



 Leidensdruck

Wer denkt,
ich leide nicht,
der täuscht sich:
Ich leide.

Gerade die Starken leiden,
obschon sie sich
in ihrem Leid
eingerichtet haben.

Und in harter Schule
lernen mussten,
in all den Dornen
auch die Rosen zu sehen.



Selige Kindheit?

Dass die Welt nicht gerecht ist,
lernst du spätestens im Sandkasten,
wenn ein anderes Kind
dir deine Schippchen klaut
und mit deinem Eimerchen
über deine Sandburg trampelt.

Wer sich als Erwachsener noch
über die Welt mokiert,
der hat als Kind nicht gelitten.

Immer wieder wundern:
Das ist was anderes.



Harem für zwei

Willst du mein Harem sein?

Am Montag dich,
am Dienstag dich,
am Mittwoch dich,
am Donnerstag dich,
am Freitag Fisch,
am Samstag dich,
am Sonntag dich ...

Und selbst am Freitag beim Fisch,
denk ich immer nur an dich.



Ansichtssache

Das Leben ist manchmal eine Jauchegrube
und manchmal ein Himmelbett,
es kommt auch oft darauf an,
aus welcher Sicht man es sieht:

Auch eine Jauchegrube
kann ja ein Himmelbett sein.



Zweifelsfrage

Manchmal ist mir die Welt
ein dunkles Zimmer,
in das ich mich eingesperrt fühle
und an allem zweifle:

Gibt es einen Gott und wenn ja,
warum hat er die Welt so erschaffen?
Eine Welt in der der Stärkere
den Schwächeren frisst,
wo sich alle Lebewesen
gegenseitig auffressen,
um zu überleben?

Sind wir nicht alle Versuchstiere
in einem sadistischen Experiment?



Liebesterror

Wie versündigt man sich an denen,
die man liebt,
wie verletzt man sie,
wie demütigt man sie,
wie erniedrigt man sie

und wie verletzt man sich selbst,
demütigt man sich selbst,
erniedrigt man sich selbst,
durch das, was man tut
und das, was man sagt
und das, was zuletzt bleibt.

Wie tritt man zuletzt in Scherben,
die man selbst verursacht hat.


 
Internetliebe

Wie ist das hart,
wenn du nachts aufwachst
und an etwas denkst,
das längst vorbei ist.

Wie tut das weh,
wenn du etwas hattest,
das du doch nicht hattest,
weil alles nicht wirklich war.

Wie hängst du dem nach,
was deinem Tag Sinn gab
und deine Nacht erhellte,
auch wenn es nur Traum war.

Wie ist das schlimm,
wenn du als Mann
eine Träne verlierst,
für eine vergangene Illusion.

Andere reden von Einsamkeit,
ich spüre sie immer,
lebe mit ihr, lache mit ihr,
weine mit ihr, sterbe mit ihr.

Denn SIE, die Einzige,
ist nicht mehr hier.



Blutrose

Eine Dorne wollte Rose sein,
schnitt sich Wunden,
die bluteten so schön,
so leuchtend schön,
vertrockneten nicht,
verkrusteten nicht,
quellten wie Blüten,
saftig rote Blüten
in der Haut des Herzens,
des quirlenden Herzens,
geschnitten,
geschlagen,
gepresst.

Und niemals heilend -
wie der Schmerz in mir.



Deine Welt bist du

Du musst die Welt nehmen wie sie ist
oder du zerbrichst an der Welt.
Du kannst die Welt nicht ändern.
Du kannst nur dich ändern,
doch wenn du dich änderst,
änderst du die Welt.



Der einsamste Mensch

.. auf Erden
bist immer du selbst
und nur du.
Schau tief nach Innen
und weine:
Im Herzen
bist du alleine.



Die "kleinen" Dinge

Ich mag es,
wenn mein Herz schlägt,
denn irgendwann
wird es nicht mehr schlagen.

Ich mag es,
wenn meine Lungen atmen,
denn irgendwann
werden sie nicht mehr atmen.

Ich mag es,
wenn mein Hirn denkt,
denn irgendwann
wird es nicht mehr denken.

Ich mag es,
wenn du meine Hand berührst,
denn irgendwann
wird der Tod sie berühren.



Überhangrose

Und hinterm Hang,
geschützt in einer Dornenhecke,
da weiß ich eine schwarze Rose blühn
und die heißt
DU.



Nebelkrähe

Als der Schnee taute,
sah ich wieder die Spur,
folgte blindlings
in deine Richtung,
fand dich tanzend
über den Nebeln,
schaute dir zu,
eine lange Weile,
verstand
und kehrte um.



Geraubte Illusionen

Es ist schön,
wenn man Träume hat
und wenn Träume
Träume bleiben.

Werden Träume
aber wahr,
sind sie auch
bald schon ausgeträumt.



Windowswind

Wenn du mit deinen Augen
über meine Sätze fährst,
dann empfängt dein Blick
mein Lippenspiel.

Ich rede nicht beim Schreiben:
Ich flüstere dich an
und hauche deinen Namen
in den Windowswind.



Adler

Als ich am Boden lag,
mit angesenkten Federn:
Da kreisten Geier über mir.

Jetzt flieg ich wieder,
lass die Erde unter mir:
Mein Blick geht nicht zurück.

Und oben seh ich dich,
so stolz und unnahbar:
Wo warst du, als ich unten war?



Nasenfein

Meine Haut ist dünner
als ein Tempotaschentuch.
Du kannst mir Löcher
in die Seele niesen.



Schlaflos

Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos
Schlaflos

denk ich an dich.



Mailen mit dir

Wenn deine Fingerspitzen
über die Tastatur
die meinen berührten,
verschwamm das Leben
in schwebender Leichtigkeit.

Nichts fehlt mir mehr.
Deine Mails fehlen mir,
deine Worte fehlen mir,
du fehlst mir,
du, du,
du.

Und doch gibt es kein Zurück.



Blumen und Menschen

Die schönsten Blumen
sind totes Gemüse
in dem Moment,
wo man sie
ihrer Wurzeln entledigt.

Ein entwurzelter Mensch
ist wie eine Blüte,
die noch nachduftet.



Liebe bluten

Wenn du mir ins Hirn greifst,
dann blute ich
Sehnsucht.

Wenn du mir ins Herz greifst,
dann blute ich
Liebe.



Fernschweigen

Lass dein Schweigen zu mir gleiten,
lass es über Dämme fliegen,
lass es still um Wälle biegen,
lass es über Deiche reiten,
lass dein Schweigen zu mir gleiten.



Sternschnuppe

Ob das Gedankenübertragung ist,
dass immer eine Frau die Seite hier besucht,
wenn ich am meisten an sie denke.

Doch dann ist ihr Besuch so kurz,
dass ich nach dieser großen Herzensfreude
oft nur noch tiefe Trauer fühle.

Als ginge jemand, den man still besitzt
und doch nie wirklich haben kann:
Die Sternschnuppe, die weiterzieht,
bevor der Wunsch getan.



Ernüchterung

Wenn jahrelanges Nichtssagen
einem nur sagt,
dass man sich
nichts zu sagen hat,
dann sollte man
wirklich nichts mehr sagen.

Dann wird es still,
dann gehen viele Monde hin
und irgendwann
ist alles Illusion,
die leise kam
und leise ging.

Und die noch nachwirkt
wie ein echtes Ding,
um das man trauert,
um das man weint,
denn unterm Strich
war alles ernst gemeint.



Auseinandergehen

.. heißt trennen,
.. heißt beenden,
.. heißt loslösen,

.. heißt nicht mehr kümmern,
.. heißt nicht mehr anhängen,
.. heißt nicht mehr umdrehen,

.. heißt eine andere Richtung einschlagen,
.. heißt verlassen und vergessen,
.. heißt neue Ziele finden.

Auseinandergehen
heißt für mich immer:
Für immer.

Und "gute Freunde" findest du überall.



Anima

Die Menschen suchen
Freundschaft und Liebe,
Vertrauen und Geborgenheit,
Zärtlichkeit und Sex.

Der Dichter aber
sucht Erlösung, sucht eine Frau,
die sich völlig aufgibt, hingibt, fortgibt,

die ihm Heilige und Hure,
Domina und Sklavin,
Mutter und Muse ist,

nur ihn begehrt,
nur ihn liebt,
nur ihm lebt,

 in allen Zeiten,
für alle Zeiten,
durch alle Zeiten
und über alle Zeiten hinaus.



Illusionen

.. kenne ich keine.
Wenn ich im Internet bin,
bin ich real im Internet.

Als Person immer fassbar
ist alles real, was ich tue,
sage oder schreibe.

Das Internet ist ein Teil
meiner ureigensten Identität,
gehört mir an
wie das reale Leben.

Was hier von mir steht, bin ich
in all seinen Schwächen
oder Stärken,
geliebt oder gehasst,

aber immer authentisch.



Sozialisationseffekt

Zu anderen Zeiten
hätte ich dich
an den Haaren
in meine Höhle gezerrt.

Es kann schon
ganz schön behindern,
ein kultiviertes Wesen
zu sein.



Unkenwunsch

Wie miss ich diese Frau,
die mir einst alles war.
Wie sehn ich mich nach dir,
mein Wolkenkind.

Sei knatschig!
Streite dich mit mir!
Wünsch mir die Pest an den Hals!
Beend es zehnmal am Tag!

Doch komm zurück,
als wärst du nie weg gewesen.
Du bist kein Traum,
du bist mein Leben.



Ich liebe ein Kind

Heute mit Melle ne Minute
per Handy geredet:
Ich fühl mich neu geboren:
Eine Liebe neu entdeckt.

Oh, hätt ich diese Stimme
immer bei mir,
dieses sanfte Organ,
bestimmend und doch
so unbestimmt in der Relation
zu mir, wie eine Blume,
die nicht weiß, wie sie wachsen soll,
bei meinem alten Namen:
Prinz Prospero.

Ich bin tausend Jahre alt
und sie noch ein Kind.

Ich liebe ein Kind.



Warum?

Irgendwann einmal
werd ich dich fragen: "Warum?"
Du wirst mir sagen:
"Es waren die Umstände."
Ich werde dich an der Hand nehmen
und dir verzeihen.



Jammerlappenlyrik

Tiefer als tief
klafft diese Wunde,
die niemals heilen wird
in meiner Seele
und die ein Monster
ich einst schlagen ließ,
damit es mich erwecke
aus Angst und Lethargie.

Mein liebes Monster,
Frauen kommen,
Frauen gehen:

Nur dich vergess ich nie!



Prinz Prospero,

cest moi.
Ich will Demut lernen
und die beste Freundin,
die ich je hatte,
wieder ehren;
denn ohne ihre Liebe
zum Adel
hätte ich mir
diesen Nick nie
ausgedacht,
gäbe es den
Prinzen nicht,
der so viel Leid
in ungezählten Frauenherzen
auslöste.



Für dich

Könnt ich vergessen machen,
was ich einst sagte in der Wut,
ich würd es sofort tun.

Mein Leben warst einst du
und du
und du
und du

und wieder du!



Geheimnisvoller Prinz

Manche beten mich an
wie einen Gott,
andere degradieren mich
zum Liebesspielzeug:
Ich bin ein Mensch
und suche Liebe.

Allein dies ist mein Geheimnis.



Für Melle

Oh, manchmal denk ich,
ich bin schuld
an allem Kummer,
der dich fasst
und möcht dich nehmen
an der Hand,
wie eine kleine Schwester führen,
dahin wo Blumen blühn
und Bienen fliegen
und Bäche gehen ihren Gang
und deine Hand so drücken,
als wärs das letzte,
das ich drücken kann.



Im Nachhinein

Du hast mir vertraut
und ich habs versaut.
Erst heute versteh ich,
wer ich für dich war,
erst heute seh ich,
wie nah ich dir war.

Soviel ging kaputt,
soviel ist zerbrochen,
soviel liegt in Scherben,
soviel ist nicht mehr zu kitten.

Und dennoch denk ich an dich,
als hätt ich niemals gelitten
und wär niemals gestorben
um dich.



Nocheinmal
(06.04.2011)

einbrechen möcht ich in dich,
einbrechen in dir,
einbrechen mit dir,
einbrechen neu und
einbrechen alt.

Das Eis schmelzen und einbrechen,
versinken im Seelensee,
versinken in dir,
versinken in deinem Herzen,
versinken in deiner Seele,
versinken in deinem Dasein.

Und mit dir aufsteigen
ins Licht der Liebe.



Frag nicht
(06.04.2011)

Frag nicht,
ob wir uns riechen können:
Ich rieche dich über jede Distanz

Frag nicht,
ob wir zusammen reden können:
Ich rede mit dir Tag und Nacht.

Frag nicht,
ob wir uns vertrauen können:
Ich traue dir alles zu.

Frag nicht,
ob wir uns leiden können:
Ich leide ständig an dir.

Frag nicht,
ob wir uns lieben können:
Ich liebe dich seit Anbeginn.



Nicht für mich
(07.04.2011)

Gäb es eine Wolke,
die mich zu dir bringt,
ich würde sie besteigen
und über dir nieder regnen,
dein Haupt benetzen,
über deine Haare kullern,
auf deinen Brüsten landen.

Du würdest mich abtupfen
und trocken rubbeln,
ohne tiefere Gedanken,
doch einmal wäre ich
nah gewesen deinem Herz,
hätte es pochen hören,
pochen nicht für mich.



Auf der Klinge tanzen
(07.04.2011)

Siehst du die Sandburg
die ich einst schaffte,
sie steht und lebt.

Lass sie nicht
von den Wellen überfluten,
lass sie nicht vom Meer fressen.

Lass uns darin einziehen,
immer gegenwärtig der Gefahr,
die uns verbindet.

Lass uns gefährlich leben,
über dem Vulkan,
nahe dem Abgrund.

Lass uns gegenseitig halten.



Seelenmelodie
(07.04.2011)

Du hast mich berührt,
hast meine Seelenharfe
zum Schwingen gebracht,
die immer dein Lied spielte.

Ich suchte dich in der Nacht,
hinter allen Schatten,
ich suchte dich bei Tag,
du warst mein Licht.

Du warst meine Hoffnung,
wenn ich verzweifelte,
du warst meine Sehnsucht,
wenn mein Welt zerbrach.

Und mir immer nah,
einen Mausklick entfernt,
nie fallen lassen hast du mich,
ich war dir immer verfallen.

Hättest du mich gefunden,
wenn ich es nicht gewollt,
schrieb ich noch an dich,
wäre meine Liebe erstorben?



Einmal im Leben
(07.04.2011)

Schau nur einmal
in den Nachthimmel
und sieh die Sterne
und denk dir
noch die Sterne dazu,
die du nicht siehst,
weil sie viel zu weit
entfernt sind.

Ein Eindruck von Unendlichkeit:
Ein Eindruck von der Größe
meiner Liebe.



Differenzen
(11.04.2011)

Wenn zwei Menschen das Gleiche sagen, ist es nie dasselbe,
weil alles aus einem verschiedenen Hintergrund entsteht.

Zwischen den Generationen ändern sich die Codes,
alles bekommt einen anderen Wert, einen neuen Sinn.

Die Zeichen ändern sich, die Symbole werden ungleich gelesen,
auch das Nonverbale wird unterschiedlich aufgenommen.

Wenn nun Individualismus und Altersunterschied
so eklatant aufeinander treffen, ist ein Miteinander unmöglich.

Jeder redet aus seinem Kontext und fühlt sich unverstanden,
weil eigentlich zwei fremde Welten aufeinander treffen.

In der Realität mag ein liebendes Miteinander verbinden,
in der Internetwelt, die nur aus Bits und Bytes besteht,

ist ein Verhältnis in Worten kaum möglich,
wenn die gemeinsame Basis der Inhalte fehlt.

So hat die Zeit uns auseinander dividiert:
Wir sprechen nicht dieselbe Sprache.



Rückblick, leicht sentimental
(30.06.2011)

In allen Reibungen,
du wirst es anders empfinden,
hab ich mich immer nach dir gesehnt.

Bei allein Missverständnissen,
allen Diskussionen um die Form,
war doch der Inhalt immer evident.

Wir brauchten keine Worte,
ich schrieb an dich, für dich
und das war schon genug.

Ich spürte, wie du darbst,
wenn ich mal weg, verschwunden war
und du keine Nachricht bekamst.

Natürlich hast du mich verachtet dafür,
dass ich so unbedarft von Liebe sprach
und hast dir billig einen Spaß gemacht.

Doch wars du immer für mich da.



Für eine Royalistin
(30.06.2011)

Ohne dich gäbs mich nicht:
Du warst meine Royalistin,
deshalb mein Nick.

Und meine Homepage
hab ich aufgemacht für dich,
sonst hätt ichs nicht getan.

Wie war ich damals dran an dir,
wie hab ich das geliebt,
was ich von dir nur sah.

Und manches war nicht ganz real
und manches eitle Projektion,
doch eigentlich sahn wir uns an,

wie wir de facto warn.
Und seh ich dir jetzt ins Gesicht,
dann weiß ich nur, ich liebte dich.

Und all mein Suchen durch die Zeit
in jeder neuen Liebe,
galt dir,
gilt dir,
bist
du.



Wunderbar
(30.06.2011)

Wenn ich heute an dich denke,
seh ich, dass du klüger warst als ich
und dass du vieles schon wusstest,
was ich mir erst aneignen musste.

Du hast die Dinge kommen sehen,
hast sie klug in Bahnen gelenkt,
hast gebremst, wo es nötig war,
gabst auch mal Gas ganz unbedarft.

Du bist kein Mensch, der Händchen hält
zu zweit auf einer Bank im Park,
den Vögeln lauscht, den Wind genießt,
doch wärst du nur bei mir, würdst du es tun.

Mit mir für dich und mich
und es wär wunderbar.



Für Melanie
(16.07.2011)

Hätt ich dich einmal noch erfahren:
Die Frau, die mir das Liebste war,
noch einmal ein Wort, eine Geste,
wie wär mein dumpfes Herz geheilt.

Mein Herz, es blutet, weil du mir alles warst.
Und jeder Tropfen ist für dich
und tropft für dich aus meiner Haut,
mein Herz ist offen und es schreit

nach dir.



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