Wolkenspiel
(100 Texte)

für Melle
(Gedichtezyklus Teil 2 von 3)



Königin der Nacht

Priesterin,

als du das Schwert in den Himmel geschleudert
einen Tag nach der Sonnenfinsternis
und Artus starb
in deinen Armen,

Herrin,

war die letzte Schlacht verloren.
Dir sei gewünscht,
dass deine Barke,

weise Frau,

findet in einer Grauzone des Nebels
die heilige Stätte: Avalon,
Insel des Lichts.

Göttin,

schau auf zum Horizont:
Eine Wolke wacht.

Morgaine Le Faye:
Hörst du meine Worte?
Hörst du MICH?



Staubkorn

Hundert Billiarden Himmel
wünsche ich dir und doch nur einen,
einen der dir gehört,
dir allein.
Eine Liebe braucht nicht viel:
Sonne, Wolken und hundert Billiarden Sterne,
damit du nicht gleich weißt,
welcher für dich leuchtet.
Einer ist es immer,
suche ihn,
dann ist dein Leben nicht vergeudet.
Das Staubkorn im Auge
erscheint uns immer groß
und manchen macht es blind
für die wahre Weite.

Hast du je gesehen,
wie lieb ich dich hatte,
trotz allem?



Gedankenschloss

Je weiter du dich mir entfernst,
desto näher bist du mir.

Und wenn du unerreichbar bist für mich,
dann sind wir niemals mehr zu trennen.

Dann geh du nur,
wenn du mich schnell verlassen willst.

Ich krall mich fest
in deinem Herz aus Stein.

Ich klammre mich
an deine kalte Seele.

Ich atme deine Luft aus Eis und friere nicht
an deiner Seite.

Je weiter du dich mir entfernst,
desto näher bist du mir.



Liebeslied

Wenn du Nord bist, will ich Süd sein,
wenn du Moll bist, will ich Dur sein,
wenn du Winter bist, will ich Sommer sein,
wenn du Ebbe bist, will ich Flut sein.

Wenn du rot bist, will ich grün sein,
wenn du hart bist, will ich weich sein,
wenn du fern bist, will ich nah sein,
wenn du gehst, will ich bleiben.

Wenn du schläfst, will ich wachen
über dich und deinen Schlaf,
über Gegenwart und Zukunft -
und keiner stört deine Träume.



Ewig dein

Wenn du
ein Käfig wärst,
möcht ich
ein Vöglein sein,
gefangen
in dir.

Und flög nie mehr ...



Immer mit dir

Nur dich höre ich,
wenn ich denn höre.

Nur dich sehe ich,
wenn ich denn sehe.

Nur von dir rede ich,
wenn ich denn rede.

Nur mit dir bin ich,
wenn ich denn bin ..

.. und bin schon lange
gar nicht mehr.



Entfernung

lässt die Gedanken kreisen,
lässt die Affinität wachsen,
lässt dich bei mir sein,
wenn du denkst,
es wäre aus und
tauchst unter
im Wirbel
der Zeit.



Totgeboren?

Ich fühle wie eine Mutter,
die ihr totgeborenes Kind
noch lange in den Armen trägt,
in der irrsinnigen Illusion,
es könnte doch noch atmen.

Der Unterschied ist nur,
dass ich mein totes Kind
nie mehr aus den Händen gebe.

Mit ihm zusammen
will ich verwesen.

Sein gebrochener Blick
spiegelt sich
in meinem gebrochenen Herzen,
ungebrochen.

Unausgesprochen
der Schmerz, die Trauer.

Liebe kennt kein Hindernis,
kein Erstarren,
keine Todesmaske,
kein kühles Grab.

Und doch bin ich es,
der nicht mehr atmet.

Ein Kind lächelt.



Herzbruch

Wie soll ich nicht stumm sein!
Wie soll ich nicht taub sein!
Wie soll ich nicht blind sein!

Wenn du meine Sehnsucht nicht erwiderst?

Wie kann ich dir nah sein!
Wie kann ich für dich da sein!
Wie kann ich dir Antwort sein!

Wenn du meine Liebe nicht erwiderst?

Wie muss ich leiden!
Wie muss ich entbehren!
Wie muss ich sterben!

Wenn ich nicht breche mit dir?



Lazarus

Mein Leben war dunkel,
bevor ich dich traf.

Mein Leben war düster,
bevor ich dich küsste.

Mein Leben war schwarz,
bevor ich dich umschlang.

Mein Leben war tot,
bevor du mich wecktest.



Meiner wahren Liebe

Tausend Gesten sind zuwenig,
tausend Rosen nicht genug,
tausend Küsse unerheblich,
tausend Worte sind nur Trug.

Drei Worte sind es, die zählen,
drei Worte haben Bestand,
drei Worte, die mich quälen,
drei Worte für dich ich fand:

Ich liebe dich.



Verlust?

Es vergeht keine Sekunde,
ohne dass ich nicht an dich denke.
Es vergeht keine Minute,
ohne dass ich dich nicht vermisse.
Es vergeht keine Stunde,
ohne dass ich nicht bereue,
was ich dir antat.

Es vergeht keine Zeit,
die nicht sinnlos wäre
ohne dich.



Flüchtiger Blick?

Ein Quäntchen zu lange
hast du mir in die Augen gesehn,
ich habe zurückgeblickt,
still und ernst,
wie es meine Art ist.

Dann bist du eingestiegen
und davongebraust,
aber du hast etwas zurückgelassen,
vielleicht bin ich dir deshalb nachgefahren.

Die Ampeln standen auf grün,
grün wie deine Augen,
die Ampeln standen auf rot,
wie der Stich in deinem Haar.



Meine Liebe

Zeig mir die Mauer,
die ich nicht einreiße,
zeig mir die Mine,
die ich nicht entschärfe,
zeig mir die Armee,
die ich nicht besiege für dich.

Zeig mir die Festung,
die ich nicht einnehme,
zeig mir das Land,
das ich nicht besetze,
zeig mir den Stern,
den ich dir nicht vom Himmel hole.

Zeig mir das Universum,
das ich dir nicht auslote,
zeig mir die Ewigkeit,
die ich dich nicht liebe,
zeig mir die Unendlichkeit,
die ich nicht da bin für dich.



Sturmhöhe

Auf
dem höchsten Gipfel
trennt uns
zum tiefsten Abgrund
immer nur
ein Schritt,
ein Windstoß,
ein unbedachtes Wort.

Wenn einer von uns fällt,
dann fällt die ganze Welt.



Nachtfalter, ich

Spinn mir die Weben,
Todeskind,
garne mich ein,

zeig mir,
dass Flügel kleben,
in deinem Netz,

komm auf mich zu,
bleib weg,
sauge mich aus.



Nimmerland - -

Es gibt ein Land,
da zählt nicht mehr
der Unterschied.
Es gibt ein Land,
da ist kein Gestern und kein Morgen,
da ist kein Nord, kein Süd, kein Ost, kein West
und keiner stirbt und keiner wird geboren.
Es gibt ein Land,
wo wir als Paar
zusammen sind,
untrennbar und
für Ewigkeiten.
Und kommst du
vor mir an,
in diesem Land,
dann wartest du
nicht lang auf mich,
ich folge dir, denn
keiner bleibt allein
in diesem Land,
wo nur die Liebe lebt.

- - Immerland



Depressiv

Manchmal überkommt
mich am Abend die Angst,
ich könnte einschlafen
und nie mehr aufwachen:

Schwer im Bett liegt mein Körper,
bewegungslos Arme und Beine,
erkaltet das Herz,
erstarrt die Gedanken
an Schmerzen und Lust,
die Qualen vergangener Liebe.
 
Manchmal überkommt
es mich wie ein Trost,
ich könnte einschlafen
und nie mehr aufwachen.



Durchbruch?

Reifer geworden
ist unser Verhältnis,
gewandelt und geadelt
durch deinen neuen Ton.
Gewartet habe ich lange darauf,
dass du dich öffnest,
dass du vertraust,
dass du mich siehst,
dass du sprichst,
dass du liest in mir,
damit ich in dir lesen kann
was dich antreibt, umtreibt, treibt
und dich fasse, halte, stütze
und nie mehr beende,
was nicht zu beenden ist.



Sensitiv

Mit deinen Augen sehen,
mit deinen Ohren hören,
mit deiner Zunge schmecken,

mit deiner Lunge atmen,
mit deiner Haut fühlen,
mit deinen Fingern spüren,

mit deinem Verstand denken,
mit deinem Herzschlag pochen,
mit deiner Seele empfinden,

mit meiner Spürnase in dich dringen,
bis dir ein Herz vom Stein fällt
auf mich, über mich, in mich

und immer wieder mir zu,
zu mir, an mich, um mich,
niemals endende Liebe.

Immer wieder:
Du.



Liebe?

Du fragst mich, was Liebe sei.
Ich weiß es nicht.
Könnte ich lieben, wenn ich es wüsste?
Könnte ich es dann noch so empfinden?
Liebe ist nicht zu beschreiben,
dazu fehlen uns Menschen die Worte.
Weil nur das Herz spricht.
Und das ist eine Sprache, die jeder versteht,
und wenn du sie hörst,
dann fragst du nicht mehr.



Verschlingen

Ich lege meine Schlinge aus,
doch schlinge ich sie auch um mich.
Wenn du mir in die Schlinge gehst,
zieht sie sich zu
um meinen eignen Hals
und wir verschlingen
uns in uns,
du dich in dich,
ich mich in mich,
ganz nah zusammen
stirbt jeder seinen eigenen Tod.
Herz an Herz,
Schlag für Schlag,
der meistens
trifft.



Wuthering Heights

Als ich dich heute stehen sah,
im Odem kalterstarrter Luft,
gesenkter Kopf, dein Blick zurück,
da fühlte ich die feine Kluft,
bestimmend für das Lebensglück.

Als ich dich heute gehen sah,
vorbei an Kreuzen modrig alt,
Gedenktafeln, zerfallnen Steinen,
da wurde mir die Erde kalt
und eine Wolke musste weinen.

Als ich dich heute wiedertraf,
da sah ich dich in andrem Licht,
verstand dein Denken und dein Fühlen,
doch war es nur in dem Gedicht,
dort auf dem Trauerfeld, dem kühlen.



Partnerschaft

Verstehen,
auch wenn man
mal nicht versteht.

Einsehen,
auch wenn man
mal nicht einsieht.

Vertrauen,
auch wenn man
mal nicht vertraut.

Annähern,
auch wenn man
mal Ferne fühlt.

Gehst du den Weg mit mir?



Schöne Melodie

Ich möchte
ganz langsam
verstummen
und nur noch
meine Melodie
summen,
die sich
ergänzend
mit deiner verbindet
und uns
zu einem Ganzen
windet.



Mit dir und ohne dich

Unter Schmerzen möcht ich sterben,
nochmal spüren, dass ich lebe,
bis zum letzten Herzschlag leiden,
alles, nur nicht sanft entgleiten.

Und selbst der letzte Atemzug
soll mir wie hundert Leben sein
aus Illusion und Selbstbetrug
und dauern eine Ewigkeit.



Ende einer Liebe

Du bist jetzt ganz weit weg,
weg von mir.
Deine Worte aber stehen bei mir,
unverrückbar und für immer
und ich lese sie,
ich inhaliere sie,
ich lebe sie,
ich trage sie,
ich vergesse sie nie,
ich bin bei ihnen
und sie bei mir
und ich weine mit ihnen
und lache mit ihnen
und beende es nie,
was du beendet hast.



Tinnit us

Wenn jemand an dich denkt,
klingelt es dir im Ohr,
sagt der Volksmund. -
Wenn der Volksmund Recht hat,
wie kannst du noch schlafen
bei all dem Lärm,
den meine Gedanken
verursachen?



Hölderlin und ich

Es gibt verschiedene Arten von Liebe,
aber die Art von Liebe,
die uns die Dichter
in ihren Liedern besingen,
die gibt es nur einmal im Leben.

Und wenn sie zerbricht,
zerbricht das Herz
und du ziehst dich zurück
in einen Turm
aus Einsamkeit.



Liebe

Liebe kennt kein Alter,
Liebe kennt keine Entfernung,
Liebe kennt keine Religion.

Liebe kennt keine Gräben,
Liebe kennt keine Zäune,
Liebe kennt keine Mauern.

Liebe kennt keine Gründe,
Liebe kennt keine Grenzen,
Liebe kennt kein Hindernis.

Liebe ist immer im Einsatz
und wenn sie dich aufsucht,
spürst du sie auch.



Statement

Ich glaube an eine Liebe,
die nie vergeht,
die nie nachlässt,
die immer stand hält,
eine Liebe, die nie untergeht,
die für immer fest besteht.

Und das ist mein Dilemma:
Dass es diese Liebe nicht gibt.
Und deshalb ist mein Leben
ein ständiges Sterben. -
Korrelation zwischen
Wunsch und Wirklichkeit.



Prometheus

Wenn ich dich verliere,
werde ich dich jeden Tag neu erfinden.

Werde Ton nach dir formen,
werde Steine hinter mich werfen,
werde Haut auf Knochen ziehen,
werde Haare flechten,
werde ein Herz laufen lassen
und Leben einpusten einer Seele.

Und Gott bestechen,
dass du es bist -
für mich.



Halten

Halten
konnte ich dich nicht,
nicht behalten,
nicht festhalten,
nicht abhalten,
zu brechen mit mir.

Halten
kann ich nur die Erinnerung,
behalten,
festhalten
und abhalten,
was meinen Blick brach.

Halten
in Gedanken deine Worte,
deine Zuwendung,
deine Sympathie,
deine Freundschaft,
deine Liebe.



Wetterleuchten

Deine Gedanken sind
wie Wolken im Wechsel der Jahreszeiten.

Heute hell und offen,
morgen dunkel, bedrohlich und verschlossen.

Sie ziehen am Firmament,
deine Gedanken und berühren die meinen.



Seelensee

Wir sind zwei Hälften,
die irgendwann ein Ganzes waren.
Und wenn du an mir bist,
bin ich an dir
und wir sind eine Welt.

Mit dir schreiben,
mit dir reden,
deine Gedanken entkleiden,
in dein Herz gleiten.

Du spiegelst dich in mir,
ich mich in dir,
in diesem See
aus Fleisch und Blut

und was wir sehn,
ist selbst im Bösen gut.



Liebe auf  den ersten Klick

Denk dir eine Zahl
und häng immer noch
irgendeine daran,
bis es nicht mehr geht
und du wirst schnell merken,
dass du dein gesamtes Leben
damit zubringen kannst.

Und wenn du dann die Zahl liest,
siehst du wie viele Möglichkeiten
es für mich gibt,
dir zu schreiben
wie sehr ich dich liebe.

Und doch reicht keine völlig hin,
weil jede einzelne nur Versuch ist,
das Unsagbare in Worte zu kleiden,
der nie ausreichen kann,
das auszudrücken,
was meine Seele
im tiefsten Inneren
empfindet
für dich.



nacht

meine seele
eingekerkert
verbunkert
verschlossen
eingeschlossen
zurückgezogen
entzogen mir

kein lachen
kein weinen

zugeschlagen das offene buch

entzogen die worte
der sprudelnde quell versiegt

stumme stille im all
einerlei



nur liebe

den weg ich lief
in deine richtung

pfeilgenau der kompass

das ziel:

dein herz
deine seele
dein geist
dein körper
dein denken
dein fühlen
dein du
dein ich
deine welt
dein glaube
deine hoffnung
deine sehnsucht
deine freundschaft
deine liebe

pfeilgenau traf mich deine antwort
und die kompassnadel brach
entzwei

entzweit
bleiben wir wohl für immer

dabei war es nur liebe



wunder

finden
freuen
lieben

wunder leben

schreiben
lesen
antworten

wunderschön

vertrauen
begehren
genießen

kein wunder

zweifeln
misstrauen
beenden

verwundet

verstehen
verzeihen
versöhnen

an wunder glauben



Sehnsucht

Wenn du hier wärst,
könnten wir stundenlang reden.
Wenn du hier wärst,
könntest du mir alles erzählen.
Wenn du hier wärst,
könntest du dich fallen lassen.

Wenn du hier wärst,
wären tausend Jahre nichts.
Wenn du hier wärst,
wäre das Eis gebrochen.
Wenn du hier wärst,
wäre die Welt wieder warm.

Wenn du hier wärst
und nicht so weit fort.



Atemverlust

Es gibt Dinge, die schlagen mir auf die Stimme.
Und gerade, wenn ich laut herausschreien möchte,
ziehen sich die Muskeln im Kehlkopf zusammen
und ich krächze nur noch hell und heißer.

Früher ist mir das nicht passiert,
da konnte ich meinem Unmut Luft machen,
konnte verbalisieren und argumentieren,
heute bin ich oft sprachlos, hilflos, luftlos.

Und bevor ich wieder stammle,
setze ich mich lieber hin und schreibe auf,
was der Hals verschluckt und
die Stimme weinerlich macht.

So bleiben meine Schreie nicht erstickt,
meine Verzweiflung nicht erwürgt,
meine Gefühlswelt nicht erdrosselt,
sublimiere den Terminus "Schrei" zu "Schreibe".



Einmal mit dir ...

Einmal mit dir singen,
einmal mit dir springen,
einmal mit dir über Dächer fliegen,
einmal mit dir auf den Wolken liegen,
einmal mit dir verrückt sein,
einmal mit dir entzückt sein,
einmal mit dir Possen reißen,
einmal mit dir auf alles scheißen,
einmal die Jacken verkehrtherum tragen,
einmal nicht nach den Bürgern fragen,
einmal uns so richtig besaufen,
einmal nackt im Garten rumlaufen,
einmal die Konventionen vergessen,
einmal mit den Händen essen,
einmal in der Jauche baden,
einmal einen Storch uns braten,
einmal die Arbeit warten lassen,
einmal uns ein Herz dazu fassen,
einmal uns einfach lieben,
egal was war.



Zwei Sterne

Hast du ein Herz,
dann lass es klopfen.
Hast du eine Seele,
dann lass sie fühlen.

Hast du einen Verstand,
dann lass ihn denken.
Hast du zwei Augen,
dann schau mich an.

Und lass mich in dich blicken,
tief in dich hinein
und wieder aus dir hinaus,
als wär ich in dir zuhaus.



Glaubensfrage

Ich möchte einmal wieder
so lieben können,
wie ich es konnte,
als ich noch glaubte ..

Ich möchte einmal wieder
so glücklich sein,
wie ich es war,
als ich noch glaubte ..

Ich möchte einmal wieder
so schwärmen können,
wie ich es konnte,
als ich noch glaubte ..

Ich möchte einmal wieder
so schreiben können,
wie ich es konnte,
als ich noch glaubte ..

Ich möchte einmal wieder
so glauben können,
wie ich es konnte,
als ich noch glaubte ..

.. an dich.



Millennium

Alle tausend Jahre
zieht ein Stern am Firmament.

Alle tausend Jahre
wird das Fegefeuer bereinigt.

Alle tausend Jahre
werden die Sündenkonten gelöscht.

Alle tausend Jahre
wird Jesus wiedergeboren.

Alle tausend Jahre
schaut Gott dir ins Angesicht.

Alle tausend Jahre
liebt ein Mensch so,
wie ich dich liebe.



Flaschengeisttheorie

Wenn ich einen Wunsch frei hätte,
dann würd ich mir hundert neue Wünsche wünschen.
Und mit den hundert Wünschen
würd ich hundertmal dich wünschen.
Dann könnt ich dich 99mal verlieren
und hätt dich doch noch einmal
für mich.



Sommernachtstraum

Manchmal nachts,
wenn ich schon geschlafen habe,
stehe ich spontan auf,
schlurfe schwer zum PC,
logge mich noch einmal ein
und sichte meine Mails,
als ob ich ein Wunder erwarte.
Und alle haben sich gemeldet,
haben mir geschrieben,
Freunde und Bekannte,
nur nicht du.

Es macht mir nichts mehr aus,
ich bin es längst gewöhnt,
und dennoch gebe ich nicht auf:
Das Hoffen und Sehnen,
dass eines Tages
deine Worte mich berühren
wie die ersten Sonnenstrahlen
den goldenen Morgen
an einem Ferientag
im Hochsommer.



Für dich

Wenn ich anders wäre,
wärst du bei mir geblieben,
sagst du beim Abschied,
wer aber sagt denn,
dass ich bei dir geblieben wäre,
wenn ich anders wäre?

Und so sitz ich hier
und bin allein
und denk an dich,
und werd ganz still,
weil ich nicht bin,
wie ich wäre,
wenn ich anders wäre.



Tagebuch

Ich wär so gern das Tagebuch,
das sich mit deinem Leben füllt,
dann würdest du mir in die Seiten schreiben,
ich könnt dich lesen, könnt dich spüren,
könnt dich halten, könnt dich trösten.
Und klappst du mich dann einmal zu,
dann wären deine Worte tief in mir
und über allem läge Schweigen.



Schwarz auf Weiß

Wenn du mir schreibst,
dann fühl ich mich so leicht
und doch so tonnenschwer,
so groß und doch so klein,
so heiß begehrt
und doch so abgelehnt,
so frei und doch gefangen
wie unter einer Knute.

Doch immer wieder
möchte ich das Bett
für deine Feder sein,
die manchmal schmeichelt,
manchmal streichelt,
manchmal stichelt,
manchmal sticht.



Passepartout

Kein Einbrecher bin ich,
der unbefugt in dein Herz dringt:
Ein Zweibrecher bin ich,
der auch dein Seelenschloss öffnet.



Liebesfeuer

Seltsam, die Menschen,
man kommt sich vor
wie ein fremder Gast
aus einer fernen Galaxie:

Sehend sind sie blind,
hörend sind sie taub,
verstehend verstehen sie nichts,
wissend wissen sie nicht,
was sie tun.

Und Liebe ist für sie
nur ein Wort,
ich aber lass es brennen
über allem:
Liebe.



Wolkenspiel

Ein Seepferdchen,
das ich jetzt
oben in den Wolken seh,
jedoch der kühne Wind
verwandelt
es in einen Drachen
und scharfe Zähne
sind da jetzt,
wo einst die Wassernüstern waren.

Und dann
ein Monster wird daraus,
ich liebe Monster,
seh sie überall,
mal sind sie lieb, mal bös,
mal voller Überschwang
und bald ist es ein bunter Ball,
dann schließe ich die Augen,
lass ihn spielen.



Gestorben gestern

Stimme aus dem Grab,
die spricht:
Der ich einst war,
den gibt es nicht.

Gestorben, beerdigt,
nicht auferstanden
so kam ich mir
einst selbst abhanden.

Weil zuviel Liebe
töten kann,
bin ich jetzt
ein andrer Mann.



Denkzwang

Als ich
noch nicht
daran dachte,
dass ich
immer nur
an dich
denken würde,
da dachte ich
schon immer
nur an dich.



Luftspiegelung

Das Wasser war so blau,
so überaus blau,
so verlockend blau,
so blau und rein,
so unschuldig,
Stürzen hinein wollte ich mich,
mich suhlen darin,
um mich spritzen,
trinken,
immer wieder trinken,
nicht ertrinken.
Spiegelbild des Himmels und der Wolken,
Luftspiegelung,
Fata Morgana.
Ich ertrank inmitten der Wüste
in einem Meer aus Sand.



Wunschlos unglücklich

Und wenn ich weine in der Nacht
und wenn ich alte Bilder sichte
und wenn ich denke nur an dich,
wie du mir einst geschrieben hast
und wenn ich dann alleine bin
im Scherbenhaufen meiner selbst,
dann kann ich mich
nur selbst verwünschen ...



Verlassen von dir

Das tut so weh.
Die Musik aus den Boxen läuft,
das Licht in meinem Zimmer bricht,
der Himmel durch das Fenster graut.

Über der Tür kein Jesuskreuz,
der Rahmen kalt und eisern,
an den ich schlagen möchte
meinen Kopf.



Reminiszenz

Was ich dereinst empfand
und wie ich dachte über dich
und wie ich liebte
und begehrte dich allein
und dich mir nahm
an meine Brust
wie eine kleine Frucht
auf einem großen Feld,
die man beim Pflücken übersehen hat.
Gehalten hab ich dich,
getragen und geschützt.
Und ging die Hand auch einmal zu,
alles was ich wollt, warst du.



traumselig

ein traum trug mich
durch eine trauernacht

trauseliger trautsamkeit

tragischer trug

trauer
trauer

und doch



letzte reflexe

die bombe unter meinem
platz
ist hochgegangen

zerrissen bin ich
eingeweide, muskelfleisch
und knochen überall

tote lippen
formen
einen namen

ein blutig herz
vibriert sich aus
verzuckt



Rosengarten
(My Salley Gardens)

Du hattest mich gewarnt,
doch ich hörte nicht auf dich
und schwamm zu weit hinaus
ins Blütenmeer der Liebe.

Es war der Rosenduft,
so lockend, so betörend,
so verführerisch, so schön,
wie der Sirenen Todessang.

Zurück allein bliebst du
am Wiesendamm der Illusion,
den du einmal errichtet hast,
dass unsre Freundschaft nicht ertrinke.



Traumgefährte

Ich möchte mit dir träumen,
jede Stunde, jeden Tag,
in bösen und in guten Zeiten,
hinter, vor und in der Nacht.



Liebesbrief

Meine gesamte Beziehung
zu dir
ist ein einziger,
zwei Jahre lang
andauernder Liebesbrief,
der aufgerollt
eine Tapete ergäbe,
mit der du
den Mond dreimal
tapezieren könntest.

Zeig den Menschen
die Wunden,
aber unterschlag nicht
die Rosen.



Du

Du warst das Beste,
du warst das Größte,
du warst das Schönste für mich,
du warst mir Geheimnis
und Offenbarung zugleich,
warst Rätsel und Lösung
und du warst immer du,
hast mich dirigiert,
hast mich gewiesen
und verwiesen,
hast mich gehoben,
hast mich getragen,
hast mich gehalten
und losgelassen.

Wie könnte ich dich je vergessen?



Herbstmorgen

Im morgendlichen Waldrauschen
höre ich dich.

In den Spinnweben im Morgennebel
sehe ich dich.

Auf der Morgenwiese im Frühtau
rieche ich dich.

Und doch weiß ich, dass es dich morgen
nicht mehr gibt für mich.



Abends ..

.. wollte ich nicht einschlafen,

weil ich Angst hatte,
dass ich aufwache
und du wärst nur ein Traum.

Und dann schlief ich ein
und wachte ich auf
und du warst nur ein Traum.

Das war als die Zeit still stand
und ich liegen blieb.



Herzangst

Angst
vor dem,
was kommt,

Angst
vor dem,
was geht,

Angst
vor dem,
was nie wiederkehrt.



Liebesstrom

Wenn es in meinem Inneren
einen Schalter gäbe,
mit dem ich meine Liebe
zu dir ausknipsen könnte,
ich würd es tun.

Die Elektronik aber
versagt hier leider.



Todessehnsucht

Ans Leben
krall ich mich
wie ein Stück Scheiße
an die Schüssel
in der Wand.
Und ungeduldig
wart ich doch
auf Wasser
und die Bürste
in der Hand.



Haltlos

Tausend Tode
bin ich schon gestorben
und zerbrochen
nicht daran.
In Trümmern
lieg ich jetzt
und finde keinen Halt,
nicht dich,
nicht mich,
nicht was uns trennte
und verband.



Erste Wahl ..

Liebe wählt nicht den Besten,
sondern den Einen
und wenn er
tausend Fehler hätte.

Du bist der eine Mensch
für mich
und darum alleine
liebe ich dich
und darum alleine
begehre ich dich
und darum alleine
bist du alles für mich
und darum alleine
vermisse ich dich
und darum alleine
weine ich -
innerlich.

.. nicht Auslese



Phantomschmerz?

Die Liebe ist ein Nerv,
der sich bei Verletzung verhärtet,
die Poren schließt,
sich abschottet,
zurückzieht,
aber im Kern bestehen bleibt.

In der innersten Substanz
bleibt er wesentlich,
wird aber weniger,
wie alles weniger wird:
Das Leben,
der Raum,
die Zeit.

Einzig größer wird ein Schatten,
der sich über die Welt legt
und alles verschluckt,
dabei auf seinem dunklen Hintergrund
nochmals klar abzeichnet,
was war.



Herzüberfluss

Du trägst mich nicht
in deinem Herzen,
doch wenn du die Trauer fühlst,
hinter meinen Sätzen,
dann bist du nah bei mir
in allem Gesprochenen,
in allem Gedachten,
in allem Geschriebenen,
in Tränen und Blut:
Eine Schrift aus Tränen
ist meine Lyrik,
eine Schrift aus Blut
ist meine Liebe.



Aussprache

Du bist kein Schrittchen
auf mich zugekommen,
hast mir keinen Millimeter geschenkt.
Der Fels blieb glatt,
ich konnte mich nicht halten,
nicht hochziehen,
stürzte ab in meine eigene Tiefe,
wo ich liegen blieb
bis die Geier mich holten
und sich teilten,
was ich dir ungeteilt
schenken wollte.



Gegenseitigkeit

Die Liebe bewährt sich
im Alltäglichen
und beweist sich
in Außerordentlichen:
Wenn es kriselt,
wenn es schwierig wird,
wenn alles auf der Kippe steht:
Wenn du dann zur Liebe hältst,
hält die Liebe zu dir -
und hält.



Für dich

Wenn der Tag mit seinen
Zumutungen zu Ende geht,
wenn du dir alle Kümmernisse
runtergeduscht  hast,
wenn alle Übel und alle Intrigen
für Stunden schlafen,
wenn du bei leiser Musik
und einem guten Glas sitzt,
schau in den Sternenhimmel
und denk an die vielen,
die jetzt einsam sitzen, sinnieren,
sich traurig sehnen.
Jeder Blick in den Nachthimmel
ist ein Sternenfunkeln
und strahlt zurück.



Liebesfalle

Gefangen lebst du
lange schon in meinem Käfig.
Ich schloss dich ein dereinst
und warf den Schlüssel fort.
Doch einer eingesperrten Katze
bricht der Blick
und als ich das erkannte,
war es schon zu spät.
So sitzt du fest
für alle Zeit in meinem Herzen,
ich kann nicht rein zu dir
und nicht von dir zurück,
schau dich nur an
durch meine Gitterstäbe
und frag mich,
wer hier wirklich der Gefangne ist.



Nichts für Regenwürmer

Jetzt weiß ich,
wozu Hände gut sind:
Damit die enttäuschte Seele
einen Regenschirm aufspannen kann,
wenn sie am Ende
allein im Regen steht
und die verbliebenen Gefühle
nicht auch noch
nass werden.



Stromausfall

Als die Lichter verloschen
und ich keinen Freund mehr fand,
da tastete ich im Dunkeln
nach dir.

Deine Hand suchte ich,
deine Schulter,
deine Lippen,
deine Brust.

Verzweifelnd suchte ich,
schwindenden Geistes
vernahm ich nur Leere,
dunkle Verlorenheit.

Dann wieder im Licht
sah ich dich,
du standst genau neben mir,
kaltlächelnd.



Miteinander?

Einmal nur sei lieb zu mir,
wirklich von Herzen,
reich mir die Lippen,
beweis mir,
dass der Kampf lohnt
und es ist immer ein Kampf
zwischen Mann und Frau,
weil jeder Schlag sich selbst trifft.

Komm zu mir,
ich brauche deine Nähe,
deine Anwesenheit, deinen Herzschlag,
deine Hände möchte ich auf mir spüren,
dein Busen soll über mir wogen,
deine Haare auf meiner Brust.

Irgendwann schwinden die Illusionen,
der kalte Alltag tritt durch sein ödes Tor,
aber heute lass uns zerfließen
ineinander,
zueinander,
füreinander.



Monster

Ich hab dich schöngedacht,
ich hab dich treugeträumt,
ich hab dich liebillusioniert,
ich hab dich ehrlichfantasiert,
ich hab dich idealimaginiert,

aber du bist nicht Mensch geworden.



Nightwish

Was immer ich auch sagte:
Du warst für mich
die strahlende Sternschnuppe
am Eishimmel der Einsamkeit:
Selten, schön und unerreichbar.

Und ich hab mir was gewünscht,
auch wenn ich dir schnuppe bin.



Verbliebenes

Ich wünsche,
dass dir mehr bleibt,
als die Worte,
dass dir mehr bleibt,
als die Geschenke,
dass dir mehr bleibt,
als die Erinnerung
und das Bild von mir,
das du dir machtest.



Die Stille

Jedes Wort, jede Zeile
und jede Strophe entfalten ihre Wirkung
erst durch die Stille.

Die Stille
am Ende jedes Wortes,
jedes Wortes.

Die Stille
am Ende jeder Zeile,
jeder Zeile.

Die Stille
am Ende jeder Strophe,
jeder Strophe.

Die Stille
am Ende jedes Endes,
jedes Endes.

Die Stille
am Ende füllt alles aus,
alles aus?



Liebeslied

Wenn übertragene Gedanken
rumpeln, rattern, knattern,
klirren, krachen,
poltern, dröhnen könnten,
wie laut wäre es in deiner Stille,
weil ich seit Jahren
stets nur an dich denke.



Seelenschloss

Ich möchte kein Schloss
in deiner Seelentiefe
beziehen,
bewohnen,
belegen.

In deinem Herzen gib mir
ein kleines Zimmer,
einen Wohnkloh,
eine Klause.

Und wo du auch wärst,
wärst du nie allein,
wär ich immer
in dir,
bei dir,
mit dir.



Notiz aus Nirgendwo

Wer möchtest du sein im Leben,
was möchtest du erreichen?

Ich möchte gerne
jemandes Alles sein.

Als du noch auf mich wartetest,
da kam ich in das Internet
wie in ein schönes Heim.

Wo du den Türsummer schon hörst,
bevor du klopft oder klingelst,
da bist du Zuhause.



Mondrose,

du schwarze Königin der Nacht,

auf dich zugehend
entfernst du dich,

mich entfernend
streift dein Atem mein Gesicht.

Mondrose,
zeige mir den Weg
zu dir.



Keiner Frage Antwort -

Das bilabiale Falltor
schließt.

Das heere Wort im Kopf
verkehlt.

Das scharfe Schwert
am Gaumen klebt.

Der Sturm schon
in der Lunge bricht.

 - keines Tones Widerhall.



Annexion

Wie du dich manchmal in mir ausbreitest,
wie du manchmal in mir Raum greifst,
wie du in mir größer wirst,
wie du mich einnimmst,
wie du mich besetzt
wie du wächst
über dich
und mich
hinaus

in mir.



Schadensbericht

Nicht schade um die Worte,
nicht schade um die Gesten,
nicht schade um die Träume,
nicht schade um die Hoffnungen,
nicht schade um die Illusionen,
nicht schade um die Erwartungen,
nicht schade um die schlaflosen Nächte.

Schade um dich,
Liebe in ihrer Einmaligkeit,
in Körper und Geist,
in Form und Inhalt,
kompromisslos,
unsterblich,
insgesamt,
alles,
dich,
du.



Ohne Eispickel

Loslassend
jetzt im Winter
spüre ich noch deine Wärme,
die du immer geleugnet hast
und die doch immer
aus deinem Inneren glühte
und verströmte,
mich erhitzte,
mich betörte,
mich belebte,
mich befreite
und band
an dich.



Für immer

Wie ich festklebe
im ewigen Strom der Zeit,
Nachtfalter verirrt
auf dem Leimstreifen
der Erinnerung:

Wie sie tröstet,
wie sie trägt,
wie sie sehnt,
wie sie weint.

Wie ein Lied,
das aus Liebe entsteht
und nie mehr tönt
und keiner mehr hört
und doch ewig besteht.



Gesamtkunstwerk

Es ist wie es ist,
du bist wie du bist.

Wenn du anders wärst,
innerlich oder äußerlich,
würde mir etwas fehlen.

Dann wärst du nicht du
in deiner Einmaligkeit,
die ich liebe und schätze.

Mag man mich verlachen,
aber ich bin wie ich bin.



Endzeit

Wir hatten uns
auf Rosen gebettet,
doch ihre Dornen
nicht bedacht.
Jetzt stehen wir
entzweit
und pflegen
unsre Wunden.
Im Frühjahr
aus den Narben
sprießt
vielleicht
Vergissmeinnicht.



Empty rooms

Wenn ich dich halten könnte,
festhalten an deinem Haar,
an deiner Kleidung,
an deiner Hand,
du hättest keine Chance
mir zu entkommen.

Doch Worte ersetzen nicht den Griff,
weder ins Haar,
noch in die Kleidung,
noch an die Hand,
ins Herz schon gar nicht.



Dein Gewicht

Selbst wenn ich alles
in eine Waagschale würfe:
Mein Denken und mein Fühlen,
mein Wissen und meine Zweifel,
mein Himmel und meine Hölle,
mein Leben und meinen Tod,
so wärst du doch nicht aufzuwiegen,
denn du bist mehr
für mich als alles,
verstehst es nur noch nicht.



Wie leicht ist das

Wie leicht ist das für mich,
dich in mir wieder herzustellen,
aus diesem Brand, den deine Worte angefacht.

Wie leicht ist das für mich,
an alte Werte wieder anzuknüpfen,
aus Rom, das abgefackelt vor mir liegt.

Wie leicht ist das für mich,
an deine Liebe anzunuten,
wo deine Knute mich so in der Seele traf.

Wie leicht ist das für mich,
das wieder sehnend auszudrücken,
was ich einst hoffend nur für dich empfand.



Todesfuge

In meinen Versen
kommst du immer wieder vor,
und wenn du denkst,
es ist vorbei,
dann schreibe ich für dich,
weil du für mich das Leben bist
und auch der Tod,
da jedes Leben ohne dich,
für mich ein letztes Atmen wär.



Monument

Ein Denkmal aus Worten
hab ich dir gesetzt.
Gebäude zerfallen,
Reiche versinken,
Sterne verglühen,
aber Worte sterben nie.
Aller Anfang sind Worte
und aller Ende.
Worte überdauern alles,
auch wenn sie keiner
mehr hört,
keiner mehr liest,
existieren sie,
tief eingebrannt
ins Buch des Lebens
und somit für die Ewigkeit.



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